Vorbemerkungen zu meinem Blog

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Soviel sich in den 90 Jahren meines Lebens auch  an Erinnerungen angesammelt hat, am stärksten haftet in mir das Gedenken an die Heimat Pommern, an meine Heimatstadt Stolp, an das Stück Erde, auf dem ich geboren bin und meine Jugend verbracht habe. Heimat – das sind die Eltern und Geschwister, die Verwandten, die dort wohnenden Menschen schlechthin, das ist der vertraute Klang ihrer Sprache, das ist die Landschaft mit ihren spezifischen Eigenarten, das sind die besonderen Sitten und Gebräuche dort, ihre Geschichte  usw. usf.
Dass sich meine Gedanken so intensiv mit diesem Thema beschäftigen, liegt wohl nicht zuletzt daran, dass ich zu den  rund 14 Millionen Menschen gehöre, die am Ende des 2. Weltkrieges ihre Heimat durch Vertreibung verloren haben. Eine Volksweisheit besagt, dass derjenige, der seine Geliebte verloren hat, 7 Jahre um sie trauert; wer aber seine Heimat verloren hat, der trauert für den Rest seines Lebens. Das entspricht auch meiner Erfahrung, wenngleich ich das Wort „trauern“ für mich nicht zutreffend finde, denn ich hatte mit meiner Wahlheimat Dresden nach dem Krieg Glück. Statt Trauer beherrscht mich vielmehr eine lebendige Sehnsucht nach Pommern, dem Land meiner Vorfahren und meiner eignen Jugend, dessen Andenken ich auch an meine Nachkommen weitergeben möchte. Dazu sollen  auch die Veröffentlichungen in meinem Blog ihren Beitrag leisten. Die Leserin, der Leser mögen verstehen, dass sich dabei  meine in 90 Jahren erworbene komplexe Lebenserfahrung und die eigens erlebte Geschichte mehrerer politischer Epochen widerspiegeln werden. Es ist nicht beabsichtigt, den Begriff Heimat als abstrakte Kategorie definieren zu wollen. Heimat ist für mich etwas individuell Persönliches und Gegenständliches. Mein erster Beitrag schon wird das verdeutlichen. Schließlich greife ich mit der Thematik  Heimat angesichts der Vielzahl von  Flüchtlingen und Asylanten in der heutigen Welt  auch ein ganz aktuelles Thema auf, bei dem es für die Betroffenen stets auch um die Heimat geht.

 

 

 

Eine unerwartete Frage

Wieder einmal im heimatlichen Pommern, zum zehnten Mal übrigens seit Kriegsende.  Und natürlich wieder inP1050550 Rowe. Zwei Wochen Erholung in der gesunden Ostseeluft unter dem hohen Himmel Pommerns. Wanderungen in den Strandwäldern und am Garder See, den Rewekol als fernen Begleiter. Sonnige Junitage am Strand mit Abkühlung im noch kalten Wasser.

Die erste Woche vergeht in Einsamkeit. Ich nutze sie zum Malen, will die Ansichten der Heimat so fixieren, wie  sie  meine Augen sehen,  wie ich sie mit all meinen Sinnen empfinde. Bald schon schmücken die Wände meines ZimmerSteilküste Rowe 12s Aquarelle mit Motiven der Umgebung von Rowe. Meine Freunde werden sie als kleine Kunstwerke bewundern, während ich am fertigen Bild stets noch viel auszusetzen habe. Ja  freilich, mit Pechsteins Bildern lassen sie sich nicht vergleichen. Kunst hin, Kunst her – in diesen Bildern spiegelt sich schließlich meine Liebe zur Heimat wider.

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